House Of Cards
Willi Moelck
Die Spannung war schon ziemlich groß, als ich das neue Saga-Album in den Händen hielt. Schon die ersten Klänge des tollen Intros zu God Knows verheißen Gutes und nach wenigen Hördurchgängen steht für mich fest, daß Saga nach "Full Circle" ein weiteres grandioses Werk abgeliefert haben - und das im mittlerweile 24. Dienstjahr!
Wie schon beim erwähnten Vorgänger ist die Instrumentalisierung wieder deutlich zugunsten der Keyboards ausgefallen. Warum auch nicht, hat man doch so einen begnadeten Keyboarder wie Jim Gilmour in den Reihen, dem es immer wieder gelingt, seinen Instrumenten herrliche Klänge zu entlocken. Und sein wir mal ehrlich, dem Saga-Sound hat der Richtungswechsel gut getan.
Auch Ian Crichton stellt seine Fähigkeiten an den unterschiedlichen Gitarren wieder eindrucksvoll unter Beweis. Mal druckvoll und hart wie bei "The Runaway" oder "That's How We Like It", mal gefühlvoll auf der Akustikgitarre wie bei den potentiellen Single-Auskoppelungen "Always There" oder "Only Human" wahre Ohrwürmer.
Sehr gut gefallen mir auf dem neuen Album die beiden neuen Chapters 11 "Ashes To Ashes" und 15 "We'll Meet Again". Hier wird Ian Crichtons Gefühl für die Gitarre einmal mehr besonders deutlich und die Duelle mit Jim Gilmour an den Keyboards in den Mittelteilen sind wirklich hörenswert.
Dass Michael Sadler mit seiner unverwechselbaren, ausdrucksstarken Stimme eine makellose Arbeit abgeliefert hat, muß eigentlich nicht gesondert erwähnt werden.
Sicherlich ist nicht jeder Song ein Volltreffer, so z.B. "The Runaway" oder "House Of Cards" nicht zuletzt wegen der gewöhnungsbedürftigen Gitarrenarrangements im Mittelteil, aber dennoch ist dieses Album meiner Meinung nach ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von Saga.