Saga - Full Circle

Das Jahr 1999 brachte einige musikalische Überraschungen mit sich. Zwei Bands fanden nach mehr oder weniger langen "Experimentierphasen" zu ihrem traditionellen Sound zurück. Die eine Gruppe vollzog den Weg zurück zu den Wurzeln in sensationellem Maße: Saga! Bei Def Leppard durfte man zufrieden sein, aber die alten Platten der Band waren schon um ein gutes Stück attraktiver. Toto präsentierten sich gleich mit zwei Platten auf dem 99er Musikmarkt und leisteten auch ihren Beitrag zum "Back to the roots" - Festival dieser Tage. Sie hatten nämlich eine echte Besetzungssensation im Gepäck!

Geplagt von den letzten CDs der Band, reagierte ich erst einmal reserviert auf die Ankündigung des neuen Saga - Albums "Full Circle". Dennoch war ich neugierig, was die Gruppe den so zu Wege gebracht hat. Außerdem spielte ich mit dem Gedanken ins Offenbacher "Capitol" zu gehen, um mir Saga mal wieder anzusehen. Aber: Ich würde mir ganz sicher keine Karte kaufen, bevor ich nicht die neue CD mal durchgehört habe. Sitzplätze gibt es bestimmt noch lange genug (ich bin nämlich eher einer, der es gerne gemütlich hat bei Konzerten). So waren meine Gedankengänge im September 1999.

Es zog mich zum WOM in Frankfurt. Dort mußte ich mich nicht erst zu einer Vorspielstation vorkämpfen, die Platte wurde glücklicherweise direkt über der Saga - Lasche zum Durchhören bereitgestellt. Ich setzte also den Kopfhörer auf ......

"Remember When", der erste Song klang so melodisch, wie ich das schon lange nicht mehr gehört hatte. Und vor allem: Er hörte sich wie eine modernisierte Form der 80er - Saga an. Also mit "Saga - klassischem" Instrumentalteil sowie einer guten Portion Power mit fetten Gitarren, sattem Schlagzeugfeuer und prägnantem Keyboardsound. Gut, auf den letzten Platten gab es immer wieder Titel die ganz nett waren. Der sehr gute Auftakt hatte somit noch nichts zu sagen. Dann das Intro zu "The One": Eine super - heavy Gitarre leitet diesen flotten Titel ein, der dann den von "Remember When" eingeschlagenen Weg nahtlos fortsetzt.

Ein grandioser Start in das neue Album der Band. Die anfänglichen Zweifel wischen und Erstaunen trat an deren Stelle. Erstaunen über die Klasse der ersten beiden Songs. Doch wie würde es weitergehen? Haben die Schlawiner etwa ihre absolut besten neuen Titel an den Anfang gepackt? Ganz klares Nein! Der erste langsamere Song "Follow Me" besitzt ebenso hohe Substanz wie "Uncle Albert's Eyes" und das darauffolgende "Home". Beim melodischen Gesangsduell zwischen Michael Sadler und Jim Gilmour, "Don't Say Goodbye", ist es dann offensichtlich: Saga sind wieder die Alten! Sie spielen wieder die Musik, die Sie am besten beherrschen: klassisch angehauchten Melodic - Progrock!

Vorbei war also die Leidenszeit, in der man sich von einem halbherzigen Song zum anderen kämpfte. Eine Zeit, in der die Sadler - Truppe versuchte neue Sound - Wege zu entdecken. Dabei hatten sie eines vergessen: Seinen ureigenen Sound zu modernisieren, ist auch eine große Leistung. Und genau das ist ihnen ja rechtzeitig zu "Full Circle" wieder eingefallen.

Auch beim nächsten Song "Time Bomb" teilen sich Gilmour und Sadler die Vokal - Arbeit. Dieser Titel, der jetzt schon zu den Konzert - Klassikern der Gruppe zählt, besticht außerdem durch einen knackig harten Gitarrenpart von Ian Crichton. Bei "Not This Way" ist Gilmour - Time abgesagt. Er singt die Ballade im "No Regrets" - Stil ("Worlds Apart" - Album). Super - Saga - rockig geht es bei "A Night To Remember" weiter. Vom Liedaufbau her, neben "Remember When" und "The One", der absolut stärkste Song unter 10 grandiosen Saga - Stücken. Die mitreißende Ballade "Goodbye" ist eine adäquate Verabschiedung, bei der sich Sadler die Seele aus dem Leib singt.

Mit der 99er CD "Full Circle" gelang der Gruppe der Wiedereinzug in die deutschen Top 50. Dieser Erfolg wurde ihnen zuletzt mit "The Security Of Illusion" zuteil. Auf # 44 stieg die Platte ein, blieb aber leider nur zwei Wochen unter den Top 100. Dennoch die höchste Plazierung seit "The Works" (1991). Also stürzte ich mich schnellstens zur Vorverkaufsstelle für das Offenbacher Capitol! Die Quittung für die Unschlüssigkeit: Es gab nur noch Stehplätze! Überhaupt: das war mein Schicksal bis zum April 2001. Alle von mir besuchten Konzerte wiesen entweder keine Sitzplatzkapazitäten auf, oder sie waren schon ausverkauft. Doch auch bei Saga '99 lohnten sich die "Fußschmerzen".....

Musictommy

Quelle: http://www.musictommy.de

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