SAGA - 10.000 Days
Reviewed by: Marek Schoppa
Rating: 9
In Musikerkreisen ist es schon so eine Sache mit dem Rockstar-Dasein. Einige von ihnen werden vom Leben in viel zu jungen Jahren einfach dahin gerafft und andere wird man wie die Pest am Allerwertesten einfach nicht los. Doch dazwischen gibt es sie auch noch, die kleine aber feine Zone der Bodenständigkeit, in der sich Musiker selbstbewusst nach getaner Arbeit und ohne Dollarzeichen in den Augen dazu entschließen einen Schlussstrich unter ihrer Karriere zu ziehen. Ob SAGA anno 2007 ihren schöpferischen Zenit bereits überschritten haben oder nicht, sei mal dahingestellt und wird unter Fans wohl unterschiedlich gesehen werden. Fest steht jedoch, dass es sich mit dieser Platte für den langjährigen Frontmann der Band ausgerockt hat. Michael Sadler verlässt nach 30 Jahren, oder grob umgerechnet 10.000 Tagen, SAGA ein für alle Mal um sich mehr seiner Familie widmen zu können.
"10.000 Days" markiert somit das Ende einer Ära, übt sich in musikalischer Hinsicht jedoch in deutlicher Zurückhaltung. So fulminant und alle Register ziehend, wie man sich ein solches Abschiedsalbum vorgestellt hätte, ist "10.000 Days" nicht wirklich geworden. Vielmehr scheint man den Fans noch ein letztes Mal die gewohnte, qualitativ hochwertige Kost vorzusetzen, ohne größere Tricks und Experimente; bodenständiger SAGA-Sound in allen Belangen eben. Heißt aber Standard denn gleich minderwertig? Im Falle von SAGA kann man das getrost verneinen, denn "10.000 Days" ist ein gutes, wenn auch durchschaubares Album ohne die absoluten Highlights geworden. Aber Highlights haben die Jungs in ihrer langjährigen Schaffensphase zu Genüge fabriziert. In diesem Sinne, ...farewell Michael.