16 Kapitel umfasste die musikalische Story, die Saga auf ihrem Debüt im Jahr 1978 begannen und die mit dem Stück „Worlds Apart‟ auf dem 2003‛er Album „Marathon‟ endete. Nun, im Jahr 2007, wird ein weiteres Kapitel in der langen Bandgeschichte geschlossen, denn mit dem aktuellen Album „10.000 Days‟ (Release-Datum: 19.10.2007) setzt die Band ein letztes Ausrufezeichen mit ihrem Sänger Michael Sadler. Er wird nach Beendigung der im Oktober beginnenden Tour die Band verlassen. Michael will sich in Zukunft mehr seiner Familie widmen, sagt aber auch: „Ich werde weiterhin aktiv Musik machen, aber auf eine andere Art und Weise‟. Man kann also gespannt sein.
Der Albumtitel „10.000 Days‟ erweckt zunächst den Eindruck, als handele es sich bei dem neuen Werk um ein Konzeptalbum, doch die Erklärung für diesen Titel ist viel einfacher. Die Anzahl von 10.000 Tagen entspricht ungefähr einem Zeitraum von 30 Jahren, und genau das ist Spanne der Epoche, in der die Band, die sich 1977 gründete, tätig war.
Nun, wie fällt das Abschiedsalbum des Sängers aus, dessen Stimme die Band über die Jahrzehnte geprägt hat? Zunächst einmal ist zu bemerken, dass der im neuen Jahrtausend eingeschlagene Weg, sich auf die Elemente der Anfangszeit zu besinnen, auch auf dem neuen Album fortgeführt wurde (was mir persönlich sehr gefällt). So sind verständlicherweise auch Michael‛s charismatische Stimme, Ian Crichton‛s virtuoses Gitarrenspiel - was einen hohen Wiedererkennungswert hat - sowie Jim Gilmours Keyboardsounds die Bestandteile, die den Sound der aktuellen Scheibe ausmachen. Aber nicht nur die klassischen Saga-Melodien und Sounds finden sich auf dem Album, auch Passagen mit neuen, experimentelleren Sounds, wie zum Beispiel beim Instrumentalstück „Corkentellis‟, enthält das neue Werk.
Die CD beginnt aber mit den Saga-typischen Riffs und Sounds beim Opener „Lifelines‟. Da fühlt man sich als Saga-Fan gleich zu Hause. „Book Of Lies‟ und „Sideways‟ bieten ebenfalls das, was man von Saga erwartet. Mit „More Than I Deserve‟ hat Michael ein persönliches Dankeschön an die Fans, Freunde und Kollegen parat, das ein wenig sentimental ausfällt und etwas Melancholie versprüht. Der Song geht direkt unter die Haut. So ganz leicht scheint es Michael mit seiner Entscheidung, die Band zu verlassen, doch nicht gefallen zu sein. Er selbst sagt: „Ein seltsames Gefühl war es, als ich den letzten Track einsang.‟
Der Titeltrack ist eine tolle Sagahymne, voller pathetischer Sounds, der noch mal so richtig gefangen nimmt und dessen Refrain sich umgehend in den Gehörgängen festsetzt, bevor dann mit „It Never Ends‟ der letzte Song des Albums das Ende einläutet.
„10.000 Days‟ ist ein standesgemäßes und gutes Saga-Album geworden, das Michael einen würdigen Abschied beschert. Unter dem Eindruck dass es in dieser Besetzung mit Saga zu Ende geht, bleibt am Ende der Scheibe - auch wenn es von der Band so nicht geplant war - ein bisschen Wehmut zurück und die Frage, wie es weitergehen wird. Gleichzeitig entsteht eine Vorfreude die neuen Stücke im Herbst 2007 live auf der Bühne erleben zu dürfen.
Die aktuelle Saga-CD ist ein Muss für alle Fans und für diejenigen, die guten Melodic-Rock lieben.

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