Der Albumtitel sollte wohl sinnbildlich für die gemeinsame Vergangenheit der SAGA-Musiker stehen oder zumindest eine gewisse Andeutung in diese Richtung darstellen. Ob es nun ausgerechnet 10.000 Tage sein werden, wenn Sänger Michael zum Ende dieses Jahres seinen Hut nehmen wird und das Mikro in die Ecke hängen wird, weiß wohl niemand in der Band so genau. Fest steht allerdings, dass sich die Truppe um die Crichton Brüder seit dreißig Jahren als feste Größe im Rockzirkus beweisen kann und auch wenn 10.000 Tage nur etwa rund 27 Jahre entsprechen, so dürfte eins klar sein. SAGA gehören zu den innovativsten Vertretern ihrer Zunft und haben mit ihrer Musik so mancher
nachfolgenden jungen Band die Tore geöffnet. Wer nun denkt, dass sich auf „10.000 Days‟ nur schnöde Abschiedsnummern befinden, die sich aus bisher unveröffentlichten B-Sides zusammensetzen, der sieht sich zum
Glück sehr schnell getäuscht. Michael Sadler gibt zum Ende seiner aktiven Gesangskarriere noch einmal! alles und überzeugt stimmlich auf der gesamten Linie. Die emotionale Intensität eines ‟šSideways‛, das nicht nur von dem wunderschönen Melodielauf im Refrain, sondern auch von der geschickt verschachtelten instrumentalen Umsetzung sein hohes Niveau bezieht, ist schon beeindruckend. Wenn auch die echten Rockelemente nicht immer im Vordergrund stehen und so mancher Track mit den typischen Keyboardsounds eingedeckt wird, so bleibt dennoch genügend Zeit für handgemachte Musik, was sich am Beispiel von ‟šCan‛t You See Me Now?‛ sehr gut nachvollziehen
lässt. Der einzige Song auf „10.000 Days‟, der einen Abschiedsgruß des Sängers darstellt, ist mit ‟šMore Than I Deserve‛ als ruhige und nachdenkliche Ballade in Sätze gefasst. Ein „Dankeschön‟ und „Lebewohl‟, das dem Sänger hörbar schwer fällt, aber als unumstößliche Entscheidung vorerst kein Zurück zulässt. Der Titeltrack thront auf einem dichten Keyboardteppich und schleicht sich gefühlvoll ins Herz, ohne in pure Schnulzigkeit auszu! arten. So schaffen SAGA am Ende ihrer Zusammenarbeit mit Micha! el Sadle r noch eine echte Hymne, die sicher als Schlusstrack ihres Liveprogrammes einen guten Platz einnehmen würde. Auf die anstehende Tournee im Herbst/Winter dürfen wir gespannt sein, immerhin wird es vorerst das letzte Mal sein, dass wir die Herren in dieser Konstellation zusammen auf einer Bühne stehen sehen werden. Das neue Werk „10.000 Days‟ ist zwar nicht die Krönung der SAGA-Schöpfung,
aber ein solides und erwartet starkes Album dieser außergewöhnlichen Rocktruppe, die in ihrer Karriere so manche Höhen und Tiefen durchlebt hat. Wie singen die Jungs am Ende ihrer neuen Scheibe so schön? ‟šIt Never Ends‛.

Tom Klaner - 11 von 13 Augen

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