BREAK OUT Review in Ausgabe Nr. 6/2007 Saga
„10.000 Days‟
Inside Out / SPV
Es muss nicht unbedingt das Ende der Band sein, aber es ist das Ende einer Ära, wenn der charismatische Frontmann Michael Sadler sich nach 30 Jahren aus der Band, der er, wie wohl kein zweiter seinen Stempel aufgedrückt hat, verabschiedet. Ob es ohne ihn mit Saga weiter gehen wird, bleibt indes abzuwarten. Mit ‟10.000 Days‟ verabschiedet sich Sadler von seinen Fans, ein Abschied, der ihm nicht allzu leicht fallen scheint: ‟One Thing is for Certain: I‛d do it all again, with no regrets‟ singt er im melancholisch schunkelnden Titeltrack. Auf diesem (vorerst?) letzten Saga/Sadler-Album legen die Kanadier aber erstmal in bester Saga-Mainer mit „Lifeline‟ richtig los. Und auch das folgende „Book of Lies‟‟ hält durchaus die Qualität, die die Fans der Band zu Recht erwarten (können): Den typischen Saga-Sound mit dem Stakkato-Gitarrenspiel, den hymnischen Keyboards und Sadlers unvergleichlicher Stimme, wie sie auch in anderen Nummern, wie z.B. „Sound Advice‟ oder „Can‛t You See Me now?‟ noch zum Tragen kommen. Das Instrumentalstück „Corkentellis‟ ist sehr interessant. Nicht nur, weil es ein absoluter Höhepunkt des Albums ist mit sehr schneidigen, teils wilden Gitarren- und Keyboardpassagen und einem Basssolo (!). Es kommt automatisch die Frage auf, ob Saga als Instrumentalband weitermachen wollten. Eher unwahrscheinlich, oder? Richtig sentimental wird es hingegen in Sadlers expliziter Abschiedsbotschaft an die Fans „More than I deserve‟ (schnief). Insgesamt bietet das Sadler-Abschiedsalbum einige schmackhafte Höhepunkte, die sich durchaus in die lange Reihe von Sagaklassikern einreihen könnten. Allein: Es fehlt ein wenig der Kick, die Spritzigkeit früherer Alben, leider. Aus dem letzten Titel wird vielleicht mancher Fan die Hoffnung schöpfen, dass es vielleicht doch irgendwann zu einem Sadler-Comeback bei Saga kommen könnte: „It Never Ends‟ heißt das Stück: Also vielleicht doch nur ein temporärer Ausstieg?
Breakout
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- Kategorie: 10.000 Days