Saarbrücker Zeitung vom 02.04.2001

Über allem rauscht der Keyboardwald

"Saga"-Tourneeauftakt in der Saarbrücker Congresshalle

Wo die Liebe hinfällt . . . Vor zehn Jahren lernte Michael Sadler, Sänger der kanadischen Band "Saga", im Saarland sein Eheweib kennen und schlug hier die Zelte auf. Dieser Tatsache ist zu verdanken, dass die aktuelle Deutschlandtour am Freitag in Saarbrücken startete. Und tatsächlich wurde es in der gut besuchten Congresshalle ein beinahe familiärer Abend. Die Fans meist mittleren Alters zeigten sich applaudierfreudig, und Sadler war zu entspanntem Plausch aufgelegt: Ausgedehnte Dialoge zwischen Bühne und Auditorium, das sogar Song-Wünsche an den jovialen "Saga"-Strahlemann mit dem schneidenden Organ herantrug.
Bis der Abend musikalisch ins Rollen kommt, dauert es freilich ewig. Erster Hemmschuh: Die nur gähnende Langeweile verbreitende Vorgruppe "Arena". Fast den gesamten Auftritt hindurch kriecht der miserabel abgemischte, ein wenig an Marillion erinnernde Rock beinahe in ein und demselben lahmen Tempo dahin - von einem wirklichen Aufeinander-Eingehen der "Arena"-Mannen ist ebenso wenig zu spüren wie von zündenden Song-Ideen. Aufatmen, als der Umbau beginnt. Doch dauert die Pause eine dreiviertel Stunde. Viel zu lang, zumal der Sound-Mix auch bei "Saga" dann nicht optimal ausfällt. Erinnerungen an die in Sachen Live-Technik noch entwicklungsbedürftige Zeit vor 20 Jahren, als die Kanadier Hochkonjunktur hatten. Zunächst kamen die irgendwo zwischen dem Bombast-Rock der 70er und Synthie-Pop der 80er-Jahre beheimateten "Saga"-Klangfluten und die mit Science-Fiction gewürzten Fantasy-Texte vor allem in Deutschland an, später fanden sich in aller Welt Anhänger. Darunter zahllose Kollegen aus dem Amateur-Lager, die die Fingerfertigkeit und Computer-gleiche Spielpräzision der "Saga"-Profis bewunderten.
Und in dieser Hinsicht kommt auch das Saarbrücker Auditorium voll auf seine Kosten: Mächtige Schlagzeug-Grooves massieren die Hörnerven; dazu markerschütternde Bässe, Gitarren-Blitze in Schallgeschwindigkeit - und über allem rauscht ein dichter Keyboard-Wald. Trotz fühlbarer Premieren-Laune klappt das hinten und vorne auf Masse setzende "Saga"-Konzept jedoch nur, wenn die Lieder Klasse haben. Für das aktuelle Album "House of cards" muss sich das erst noch zeigen - viel Leerlauf jedenfalls hier beim ersten Hören. So richtig im siebten Himmel schwebt die "Saga"-Gemeinde nur bei alten Hits wie "The Flyer" oder "Wind him up" - und die konzentrieren sich im Finale. Grund genug für Sadler & Co, mit dem sphärischen "Humble's dance" in eine Zugaben-Runde zu starten.
- Von STEFAN UHRMACHER -

Quelle: Saarbrücker Zeitung

Artikel: Wolfgang Bielen / Ralf Widmann


 

Westfälische Rundschau vom 02.04.2001

"Saga"-Rocker begeisterten ihre Fans

Birkelbach. (fh/ab) Die fünf Musiker der kanadischen Rockgruppe "Saga" gastierten am vergangenen Wochenende in der Mehrzweckhalle Birkelbach und begeisterten rund 900 Fans sowohl mit Liedern des aktuellen Albums "House of Cards" als auch mit inzwischen zu Oldies gewordenen Hits aus ihrer 24-jährigen Bandgeschichte.
Bei ihren bekanntesten Stücken wie "Humble Stance", "Wind him up", "On The Loose", "How Long", "Don't be late" und "The Flyer" war das Publikum kaum noch zu halten. Die Fans der Band klatschten und sangen lautstark mit. Auch die älteren Texte der Rocker waren bei den Zuhörern noch nicht in Vergessenheit geraten und brachten die Mehrzweckhalle zum Beben.
Bereits zum Auftakt des Konzertes der fünf Kanadier ging ein Raunen durch die Menge, als Sänger Michael Sadler mit seinem schwarzen Mantel und hochgeklapptem Kragen die Bühne betrat.
Band-Sänger Sadler verstand es hervorragend, seine Fans in das Konzert mit einzubeziehen und sprach sogar deutsch mit ihnen.Immer wieder hielt er sein Mikrofon ins Publikum und ließ seine Anhänger mitsingen. Auch auf Zurufe aus den ersten Reihen ging er ein und war zu Scherzern aufgelegt.
Ihrem charakteristischen Spielstil, der sie ganz nach oben in die Musikcharts brachte, sind die Musiker auch bis heute treu geblieben.
Rockband blieb ihrem Sound treu Die Stücke aus ihrem aktuellen Album "House of Cards" wirkten frisch, zeitgemäß und modern, ohne dabei die wichtigen Elemente eines unverwechselbaren Saga-Sounds zu vernachlässigen: Über dem stakkato-haften Gitarren, die mit großer Virtuosität von Keyboardkaskaden unterfüttert wurden und der Synthese aus progressivem Rock und klassizistischen Querverweisen thronte Michael Sadlers Stimme.
Auch die Vorgruppe "Arena" fand beim Publikum allgemeine Zustimmung und sorgte mit ihrem kraftvollen Spiel und Gesang für einen gelungenen Konzertbeginn.
Auch das zweite Konzert, das in diesem Jahr in der Mehrzweckhalle stattfand, war ein voller Erfolg.

Quelle: Westfälische Rundschau

Artikel: Ralf Widmann


 

Frankenpost

Kanadische Rockgruppe Saga zu Deutschland-Tournee gestartet

Saarbrücken (dpa) - Die kanadische Rockband Saga hat ihre Deutschland-Tournee in Saarbrücken gestartet. Obwohl die Congresshalle nicht ganz ausverkauft war, feierten die Fans die fünf Rock-Veteranen, die ihre neue CD "House of Cards" vorstellten. Die Titel boten einige Neuerungen, setzen aber auf den bewährten Saga- Sound mit der Stimme von Michael Sadlers sowie breiten keyboard- lastigen Klangteppichen. Begeisterung erntete die Rockband auch für viele Hits aus ihrer bisher 23-jährigen Karriere, etwa "On the Loose" und "Wind him up". Nächste Stationen der Saga-Tournee sind am 12. April die Rhein-Mosel-Halle in Koblenz und am 18. April das Capitol in Mannheim.

Quelle: Frankenpost

 

Artikel: Ralf Widmann

 

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