Oberhausen: Starclub, 16.05.98 - Empire 3/98

Im Rahmen ihrer Detours-Tour machten die Melodic-Götter Saga auch Station im 750 Zuschauer fassenden Starclub in Oberhausen, der sich in den letzten Jahren immer mehr zum Kulttempel für anspruchsvolle Rockmusik (John Wetton, Arena, Pendragon, Jadis u.v.m.) mauserte.

So war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis irgendwann einmal die Ausnahmemusiker Saga hier auftreten würden. Als Vorgruppe fungierte die deutsche Hard Rock-Formation Chalice, die ein 45-minütiges Set ablieferte. Ihre Musik erinnert ein wenig an Uriah Heep versetzt mit kleineren Instrumentalparts. Ein insgesamt gelungener Start in diesen - ich kann es vorwegnehmen - tollen Konzertabend.

Nach der Umbaupause wurden Saga frenetisch auf der Bühne willkommen geheissen und es folgte eine ca. 2-stündige Demonstration allerhöchster Spielkultur. Ein sichtlich gutgelaunter (was nicht immer der Fall ist! Red.) Michael Sadler tobte von der ersten bis zur letzten Minute über die Büchne, als gelte es, es aller Welt zu beweisen: Wir gehören noch lange nicht zum alten Eisen! Bei der Musikauswahl ging man natürlich auf Nummer Sicher und brachte sämtliche Live-Klassiker: "Don't Be Late", "Careful Where You Step", "Humble Stance" - mit einem sommerhitverdächtigen Karibik-Groove (iiihh, Hilfe! Red.) unterlegt, "You're Not Alone" - zur Hälfte in der neueren Version, "Wim Him Up", "Framed" und "The Flyer". Dazu gesellten sich Titel wie "The Cross", "Conversations", "Intermission", "Scratching The Surface" (hierbei zeigte sich wieder einmal zu welchen Live-Qualitäten Jim Gilmour fähig ist), "The Pitchman" und erstmalig live "(Goodbye) Once Upon A Time".

Im Mittelteil des Konzerts gab es neben einem kleinen Piano-Solo von Gilmour, auch eine kurze unplugged-Session mit Michael Sadler und den Brüdern Crichton an den Acoustic Gitarren. Intoniert wurden die Songs "The Security Of Illusion", "Time's Up" und zur Hälfte "On The Loose", bevor dann die gesamte Band noch einmal "On The Loose" in der Normalversion präsentierte. Daß Saga richtig Spass hatten, wurde nicht zuletzt durch zahlreiche Show-Einlagen demonstriert. So gab es immer wieder Wasser für das schwitzende Publikum. Küßchen und Autogramme für die weiblichen Fans, eine kurze Hommage an Frank Sinatra in Form von "New York, New York" sowie eine kurze Ulk-Version des MJ-Klassikers "Billy Jean". Gegen Ende des Konzerts konnte sich Drummer Steve Negus noch mal richtig aus toben und wurde seinem Ruf als Spaßmacher gerecht. Locker präsentierte er ein Drum-Solo, das in puncto Schnelligkeit und exakter Spielweise keine Wünsche offen lies . Das vom Publikum geforderte "The Brief Case" entfiel an diesem Abend und wurde lediglich von M. Sadler per vocals angedeutet.

Übrigens war der Klang soundtechnisch hervorragend (ein weiterer Vorteil des Starclubs) und auch die Bühnendekoration konnte begeistern. Zierte doch eine riesige Leinwand mit dem Motiv meines Lieblingsalbums "Images At Twilight" die Bühnenrückwand.

Oliver Mensing



Artikel: Alexander Rudolf

twitter button
facebook button
pinterest button
Pinterest
gplus button
01.jpg02.jpg03.jpg04.jpg05.jpg06.jpg07.jpg08.jpg09.jpg10.jpg11.jpg12.jpg13.jpg14.jpg15.jpg16.jpg17.jpg18.jpg18a.jpg19.jpg20.jpg21.jpg22.jpg23.jpg24.jpg25.jpg27.jpg27a.jpg28.jpg29.jpg30.jpg31.jpg32.jpg33.jpg34.jpg35.jpg36.jpg37.jpg38.jpg39.jpg40.jpg41.jpg42.jpg42a.jpg43.jpg44.jpg