Wer Saga kennt, dem fallen beim Lesen dieses Namens automatisch Klassiker wie "Wind Him Up", "On The Loose" oder "Humble Stance" ein. Nun melden sich die Rock-Dinosaurier mit einem brandneuen Album zurück.
Erst 2006 erschienen zwei Alben: "Remember When, The Very Best Of Saga" und das Studio-Album "Trust", ausserdem die Single "It's Your Life". Um genau zu sein: Seit 1978 haben Saga fast jährlich ein neues Album veröffentlicht. Nun sollte man doch annehmen, dass sie irgendwann eine längere Pause einlegen würden. Aber nein: Bei "10.000 Days" handelt es sich um das neueste, allerdings allen Voraussagen nach auch letzte Release dieser Legende.
Die neun Tracks unterscheiden sich in nichts von den alten Werken, nach wie vor wird Michael Sadlers einprägsame und einzigartige Stimme vom monumentalen Sound der Keyboards und Gitarren getragen. Nur wenige Bands dieses Musikstils haben den Mut, so 'exotische' Instrumente wie Klarinetten in ihre Songs einzubinden, nur wenige leisten sich den Luxus, fünf Multitalente in einer Band zu vereinen. Da ist nicht nur Michael Sadler, der ausser seiner aussergewöhnlichen Stimme auch noch Fähigkeiten an Bass und Keyboard zu bieten hat, auch Jim Crichton (Bass, Keyboards), Jim Gilmour (Keyboards, Klarinette, Vocals) und Brian Doerner (Drums, Vocals) sind durchaus mehrfach aktiv. Einzig Ian Crichton scheint mit der Lead Gitarre ausgelastet zu sein. Und schon bei den ersten Takten von "Lifeline" weiss man, was ihn so beschäftigt und mit wem man es zu tun hat. Doch dass Saga ihren Stil beibehalten haben, heisst nicht, dass das neue Material langweilig ist. Ganz im Gegenteil: Kraftvolles wechselt sich mit Ruhigem ab, Altbekanntes wird neu verpackt und trotzdem kommt einem nie der Gedanke, man hätte es schon mal gehört. Besonders beeindruckend kommt die Ballade "More Than I Deserve" daher, ein Dankeschön von Saga an ihre Fans. An die, die Ihnen seit 10.000 Tagen, also fast dreissig Jahren, die Treue gehalten haben und auch an die, die erst jetzt diese Musik für sich entdecken.
Schon häufig wurden Alben als 'etztes Album' und Tourneen als 'Abschiedstour' angekündigt und fast ebenso häufig stellte sich dann heraus, dass die Akteure doch noch genug Kraft hatten, weiter zu machen. Bleibt zu hoffen, dass dies auch bei Saga der Fall sein wird.
Anspieltipps: More Than I Deserve