Konzertbericht
Schleyerhalle, Stuttgart
Freitag 25.10.2013
Bands: Saga, (Abbafever)
Am 25. Oktober hatte ich quasi ein Blind Concert: Ich wurde von meiner Piratenbraut, einer sehr lieben Freundin und einem ganz tollen Kumpel an einen mir nicht bekannten Bestimmungsort in Stuttgart gelotst. Ich wusste nur eines: Partytime ist angesagt!
Und je näher wir kamen, umso klarer wurde mir, in welcher Ecke ich den Abend verbringen würde. Und da standen wir dann auch schon vor dem Hallenduo im Neckarpark: Schleyerhalle und Porsche-Arena. Aber was denn nun? In beiden gab es eine Veranstaltung an diesem Abend. Zur Auswahl standen die Abschlussveranstaltung der SWR1 Hitparade 2013 in der Schleyerhalle und die STIHL Timbersports-Weltmeisterschaft in der Porsche-Arena. Okay, wir hatten ja zwei Mädels dabei, dann eher nicht die Geschichte mit Axt und Motorsäge. Und yes, wir gingen direkt auf die Schleyerhalle zu - cool!
Mal wieder richtig laute Mucke hören und abrocken - die Freude stieg schon einmal proaktiv in mir hoch.
Und eines vorweg: Es war ein rundum gelungener Abend, auch wenn nicht durchgehend die ganz harten Töne angeschlagen wurden ;-) In der 2013er Ausgabe der SWR1 Hitparade wurden 1.050 Lieblingshits im Radio gespielt - insgesamt 300.000 Stimmen gaben die Hörer dafür ab. Beim Finale in der Stuttgarter Schleyerhalle wurden die vorderen Platzierungen auf Video-Leinwänden durch die Moderatorinnen Barbara Scherrer, Stefanie Anhalt, Janet Pollok und die Moderatoren Thomas Schmidt, Patrick Neelmeier und Jochen Stöckle präsentiert: Nr. 1 wurde dieses Jahr "Bohemian Rhapsody" von Queen.
Das Publikum feierte sich dabei bereits warm für die folgenden Live-Acts, vor allem bei den härteren Stücken grölten viele aus voller Kehle mit, die Stimmung war bei rund 8000 Gästen sehr ausgelassen und richtig klasse.
Direkt im Anschluss an die Bekanntgabe des Siegertitels startete der SWR1 Time-Tunnel - eine musikalische Zeitreise-Party - mit Geschichte und Geschichten aus Rock und Pop, die von der Redaktionsband des SWR1 und Abbafever aus Hamburg untermalt wurden. Die SWR1 Band mit Sängerin Britta Meideros und Sänger MoMan kam abwechslungsreich und authentisch rüber und generierte eine tolle Atmosphäre. Abbafever spielte zwar technisch sauber, aber die beiden Frontfrauen Anja Bublitz und Barbara Vorbeck konnten durch ihre etwas steril vorgetragene Choreografie nicht wirklich überzeugen - da fehlte einfach etwas Emotion. Ein Funke war zwar da, aber ein großes Feuerwerk konnten sie leider nicht zünden. Mit ihrem Sänger Sebastian Treu konnte Abbafever dann als Boney M Verschnitt zumindest noch ein klein wenig Boden gut machen.
Aber der eigentliche Höhepunkt des Abends war natürlich der Auftritt von Saga!
SagaDie kanadische Rockband verbindet mit Deutschland eine lange Geschichte. Saga eröffnete am 4. Oktober 1983 als erste Band den Reigen der vielen Rockkonzerte, die seither in der Schleyerhalle statt fanden. Und Saga ist natürlich regelmäßig mit mehreren Titeln in der SWR1 Hitparade vertreten.
Und alle großen Songs waren mit im Gepäck, u.a. "On The Loose", "The Flyer" und "Humble Stance".
Als krönenden Abschluss brannte Saga zu "Wind Him Up" ein audiovisuelles Feuerwerk ab: Gekonnt intonierte Michael Sadler den wohl bekanntesten Saga-Titel, unterstützt von den markanten Gitarren-Riffs und einem fabelhaften Keyboard-Teppich. Die riesige Bühne war eingetaucht in das Licht diverser Strahler, die der Performance einen fast futuristischen Anstrich verliehen. Pyrotechnik und Feuersäulen waren dann noch der i-Punkt, so dass den Zuschauern nicht nur wegen der guten Stimmung warm ums Herz wurde: Die Hitze der Feuersäulen war auch mehrere Meter von der Bühne entfernt deutlich zu spüren. Das Publikum war voll mit dabei und so war es auch nicht verwunderlich, dass der fast a capella gespielte Mittelpart dann fast ausschließlich dem Auditorium überlassen wurde. Zum großen Finale gab es dann nochmals Licht und Pyrotechnik im Überfluss - so dass viele der mitrockenden Gäste schon ein wenig traurig drein blickten, als Saga unter großem Beifall die Bühne verließen.
Quelle: http://www.hardharderheavy.de/review_konzerte/konzertbericht_131025.shtml