Interview 1997
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Spaß? So soll das SAGA Motto anno 97 lauten. Der Grund liegt nahe. In diesem Jahr feiert die kanadische Rocklegende ihr 20jähriges Jubiläum. Da ist es uns natürlich auch ein Fest, daß Aufnahmemikrofon an Sangeskünstler Michael Sadler weiterzugeben.
- Sowohl die Produktion der CD als auch die anschließende Tour sollte und soll Spaß machen. Das haben wir uns doch verdient, oder? - lacht dieser dann auch. - Insgesamt haben wir für Pleasure And The Pain 7 Wochen gebraucht. Wenn du bedenkst, daß wir früher 8 - 9 Monate produziert haben, dann ist das doch ein Rekord, oder?
Kann man wohl sagen. Wofür steht der Titel Pleasure And The Pain eigentlich?
- 20 Jahre! Diese Zeit bestand zu 75% aus Vergnügen und zu 25% aus Schmerz. Der Schmerz bezieht sich auf Dinge wie Vertragsverhandlungen, diversen Businesskram, Leute denen du vertraut hast und die dich enttäuscht haben; wobei du das oft später erst merkst. Außerdem ist es manchmal hart von deiner Frau lange weg zu sein, oder wenn du Kinder hast und nicht mitbekommst, wie sie aufwachsen, weil du lange auf Tour bist. Leider ist das wohl ein notwendiger Schmerz, den viele in anderer Form auch kennen!
Bei allem Spaß den ihr hattet, hoffe ich aber, das die tekknoähnliche Nummer Wheres My Money auch nur als Joke gemeint ist, oder?
- Wenn du jetzt sagst Tekkno, dann hoffe ich das du dabei auch das Lächeln nicht vergißt. Natürlich ist das nur ein Funsong. Es geht um einen Dialog zwischen Künstler und Plattenfirma, ungefähr so: Hey eure neue Platte war sehr erfolgreich, Super, wo ist mein Geld dafür?, ...wir haben 5.000.000 davon verkauft..., Wo ist mein Geld?, Äh, wir haben da so einen Verlag und äh..., Interessiert mich nicht, wo ist mein Geld?- Irgendwie so halt. Bei den Aufnahmen war ein gewisser Raoul, ein Mexikaner aus East L.A. da und irgendwann begann er zu scratchen. Es war so phantastisch, daß wir es irgendwie inspirierend fanden. Aber, es ist nur ein Joke!
Wie läuft es normalerweise mit euch? Ihr wohnt ja nun nicht in einem Ort zusammen.
- Nein, Jim lebt in L.A., ich wohne in Deutschland und die anderen in Kanada. Wir kennen uns schon so lange und es klappt einfach. Es ist auch gut so, denn private Zeit soll private Zeit sein. Wir können nicht dauernd zusammen hängen und genauso leben wie auf Tour. Wie sollten wir da auch 20 Jahre kreativ bleiben? Boah, wie langweilig! Stell dir vor, alle leben in der gleichen Stadt, sehen die gleichen Dinge, gehen in dieselbe Kneipe und schauen die gleichen Fernsehprogramme. Da kämen nicht viele Einflüsse zusammen. Tja und wenn wir was planen, kommen wir mit unseren Ideen zusammen und verwirklichen sie.
Hast du manchmal Heimweh?
- Ich vermisse meine Familie manchmal. Aber Heimweh? Sieh mal, ich bin in Wales geboren worden und dann ging meine Familie nach Kanada. Die Mentalität in Nordamerika ist nicht unbedingt die meinige. Ich komme in Europa besser klar. Das Wetter ist auch dasselbe wie hier. Was soll ich außer meine Familie vermissen?
Ihr spielt oft mit Hardrockbands zusammen, beispielsweise mit WARRANT, SHEILA und auch GLENMORE hattet ihr mal dabei...
- ... und einige mehr! Wo stehen wir denn stilistisch? Irgendwo zwischen Hardrock und Prog? Ich glaube, daß ist schwer zu beantworten. Wir haben mit so vielen verschiedenen Bands zusammengespielt, u.a. mit Brian Adams als Vorprogramm von uns oder mit Jethro Tull. Es hat immer geklappt. Eine Sache war allerdings der Hammer. Diese Kombination hat mich regelrecht weggeblasen! Das war eine Nordamerika-Tour in den 80er Jahren. Zunächst spielten GIRLSCHOOL und die Menge war am bangen. Headliner waren QUIET RIOT und dazwischen wir. Ha, ha, ha... die Leute haben nur geglotzt und sie haben's irgendwie nicht kapiert.
Story: Guiid
Quelle: http://www.hmbreakdown.de/Archiv/S/Saga_1997/saga_1997.html