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Review von Björn Backes

Für ihre letzten beiden Werke "Marathon" und "Network" wurden SAGA teilweise recht heftig kritisiert, weil die Band nach Menung der Kritiker in ihrem Sound zu sehr festgefahren war. Nach dem Abschaffen der sogenannten Chapters schien die Kreativität der Band um den charismatischen Frontmann Michael Sadler ein Ende gehabt zu haben, wobei ich ehrlich sagen muss, dass mir selbst die beiden etwas ziellos wirkenden Scheiben noch gut gefallen haben. Ein gewisses Niveau haben SAGA nämlich in den drei Dekaden ihrer Existenz noch nie unterschritten. Und mit dem neuen Album greifen die Kanadier sogar wieder nach den Sternen!

Auf "Trust" beziehen sich SAGA mal wieder verstärkt auf ihre im progressiven Rock verankerten Wurzeln, was sich vor allem beim Einsatz des sehr lebendigen Keyboards bemerkbar macht. Jim Gilmour und Jim Crichton, beide für das Tasteninstrument verantwortlich, liefern sich nicht selten packende Duelle mit Ian Crichton, bauen im nächsten Moment tolle Spannungsbögen auf und steigern die Dramaturgie jeder einzelnen Nummer über die tollen Background-Flächen, die sich jeweils mit steigender Spielzeit weiter in den Vordergrund spielen. Nach dem überraschend straighten Einstieg kommen Keyboard-Gourmets vor alle in Nummern wie dem abwechslungsreichen 'Back To The Shadows' und beim tollen, melodischen 'Footsteps In The Hall' voll auf ihren Geschmack.
Die andere, etwas prägnante Seite von "Trust" ist indes durch die wieder etwas härteren Gitarren definiert. Wieder rückt der wunderbare Opener in den Fokus, der gemeinsam mit dem eingängigen 'I'm OK' sowie dem von coolen Shouts Sadlers durchsetzten Titelstück beweist, dass SAGA im Alter noch lange nicht verweichlicht sind - selbst wenn man sich bei Kompositionen wie 'My Friend' und 'On The Other Side' die Zeit nimmt, um von den recht vielseitigen Arrangements mal abzuschalten und stattdessen einige relaxte Noten einschiebt. Doch auch diese Momente zeichnen den AGA-Sound auf "Trust" aus!

Letztendlich ist es jedoch in erster Linie der Facettenreichtum, der Kritikern von "Network" das Maul stopfen sollte. SAGA haben einige längere Zeit vergessene Stilmittel für sich wieder entdeckt und exzellent in die tollen, omnipräsenten Melodiebögen eingeflochten. "Trust" beschreitet deswegen sicher keine gänzlich neuen Wege mehr, darf aber ganz klar als eine sehr entschiedene Exploration durch den bandeigenen Klangkosmos gewertet werden. SAGA reizen ihr Spektrum sehr weit aus, verlassen aber die Grenzen ihrer eigenwilligen Mischung aus Prog und Melodic Rock nicht mal im Ansatz. Was jedoch auch niemand von Sadler und den Crichtons verlangte. Ein sehr starkes Album und umständehalber auch das beste seit ziemlich langer Zeit, das ist "Trust" auf jeden Fall. Und damit hat sich auch die Frage nach Sinn und Unsinn einer eventuellen Anschaffung für die skeptische Fraktion unter den Fans erledigt. SAGAs 17. Studioplatte muss man haben!

Anspieltipps: Trust, Back To The Shadows, You Were Right

Note: -
Björn Backes, 26.4.2006


Quelle: http://powermetal.de/review/review-Saga/Trust,7484.html

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