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Durlach: Festhalle, 02.09.2000 - Fanbericht

Nach einiger Zeit des Wartens war es wieder so weit. Ein Saga Konzert in einigermaßen erreichbarer Entfernung und außerhalb einer offiziellen Tournee. Nach einem erfolgreich absolvierten Auftritt beim Zeltspektakel in Fußgönheim und einem Winzig Gig in Luxemburg sowie einem Auftritt in Basel machte man sich daran, die Durlacher Festhalle auf ihre Haltbarkeit zu testen. Die Halle selbst, ein Saal, der 1896 gebaut wurde und wohl auch weitestgehend im Ursprungszustand ist, diente als geeigneter Rahmen für den Auftritt. Die als Gästekapazität genannte Zahl von 800 Personen dürfte wohl nicht ganz erreicht worden sein, viel weniger waren es wohl aber nicht. Der Saal war schon früh offen und wer zeitig da war, konnte sich in der direkt benachbarten Wirtschaft bei einem Bier am Soundcheck erfreuen, bei dem Uncle Alberts Eyes und Time bomb angespielt wurden. Vor Beginn des Auftritts gab es wilde Spekulationen über die eventuelle Vorgruppe, denn auf den Vorverkaufs Tickets war als Support 'Special Guest' angesagt. Wer weiß, vielleicht ein Budgetproblem, aber die eigentliche Eintrittskarte trug keine Information. Beim Blick auf das auf der Bühne aufgebaute Equipment wurde aber klar, daß es wohl keine Vorgruppe geben würde. Sei's drum, wäre im Anbetracht der geringen Luftmenge, die sich im Saal befand, wohl auch zu viel des Guten gewesen. Aus 'brandschutztechnischen Gründen', so hieß es, könnten keine Fenster geöffnet werden. Gut, wenn man sich um das Gebäude sorgt, schlecht, wenn die Leute und ihre Atemnot scheinbar egal sind. Innerhalb der Hallencrew gab es denn doch einen, der sich zweimal des Hochverrats schuldig machte, in dem er die Fenster an der Hallendecke öffnete, was sogar durch Applaus honoriert wurde. Leider hatte der arme Knecht die Rechnung ohne den Hallenwart gemacht, der schlichtweg die Fenster abschloss, um so weiterem, überflüssigem Nach-Luft-Schnappen Einhalt zu gebieten. Aber lassen wir das, schließlich lag der eigentliche Sinn des Abends noch vor uns.

Pünktlich um ca. 20 Uhr 20, die Fans (ca. 80% Sagarianer) wurden langsam ungeduldig, begann der Auftritt mit sich in Dämmerlicht auf die Bühne schleichenden Musikern. Unterlegt mit dem Soundbackground von 'Remember when' begann die Show und vom ersten Moment an war klar; was für eine Stimmung! So spontan ohne Aufheizer einer Vorgruppe habe ich selten ein Publikum in Jubel ausbrechen hören. Geil. Und ab ging die Post. Als wäre das Konzert schon seit einer Stunde im Gange, spielte die Truppe wie um ihr Leben. Dabei war zu verschmerzen, daß der Hallensound, gerade in den ersten Minuten, nur wenig Ähnlichkeit mit dem sonst gewohnten Standart hatte. Ein stark überzogener Gesang machte ein Verstehen der Texte zunächst unmöglich. Das gröbste im Front Of House Sound wurde zwar ausgeregelt, übrig blieben aber zeitweise extrem spitze Höhen, die bei einigen Korg Sounds (typisch?) für einige Nadelstiche im Gehör sorgten. Saga hat sonst mehr Klang zu bieten. Einen ganz leichten Bassmangel konnte man verschmerzen, wer weiß, ob die Halle das sonst mitgemacht hätte (Kicher).

Die Mühe, die Setlist wiederzugeben, spare ich mir, denn sie war mit der aus Fußgönheim identisch, nur zwei Titel wurden getauscht. Jaja, der liebe Ian. Sein Gitarrenspiel war eigentlich toll und exakt, wenn er nur aus lauter Frontmann Ambitionen nicht ab und an den einen oder anderen Takt geschlabbert hätte (Wind him up Instrumentalpart 5-6 Takte am Stück). Ansonsten boten Saga ihre gewohnt professionelle Kombination aus Präzision und Spielfreude, die, wie ich meine, diesmal sogar besonders dabei war. Es wurde mehr variiert, nicht alles 100%ig nach Master gespielt, aber beileibe nicht schlechter. Michaels Gesang glänzte wie immer, Jim Gilmour schuftete ebenfalls, wie man es nicht anders kennt und Jim Crichton schmiss seinen Bass auch wie gewohnt durch die Gegend. Steve war voll bei der Sache, nur das Solo am Ende des Konzerts viel etwas knapper aus. Nicht verwunderlich, es wurde geschwitzt ohne Gnade. Als dann die letzte der Zugaben gespielt war, stellte sich das wohlbekannte Gefühl ein: Glück, Konzert war zu kurz, wann findet das nächste statt.

Dieses Review gibt selbstredend nur meinen subjektiven Eindruck wieder, aber vielleicht findet sich der ein- oder andere darin wieder und lässt jedem, der nicht dabei war, Appetit auf das nächste Konzert bekommen. Ich bin für diesen Gig aus Düsseldorf heruntergeflogen, habe Superleute kennengelernt, die teilweise noch größere Distanzen hinter sich hatten, und ich muss sagen, eine richtig tolle Saga Familienfete war das. Gruß an Euch alle



Heiner - der mit der Sagaweste - Rappe

 

 

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