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Frankfurt: Festhalle, 02.10.1983 - Musikszene

Je populärer die Headliner, desto schwerer hat es der Supportact, beim Publikum einen Blumentopf zu gewinnen. Erstmals auf deutschen Bühnen und bestenfalls Insidern bekannt, hielten Chris Rea und Band die 12.000 in der Frankfurter Festhalle nicht nur bei der Stange, sondern entfachten bei ihnen wahre Begeisterungsstürme. Und dies nicht etwa mit Power- oder Einheizrock, sondern mit eher schlichten Rockballaden, Chris Reas rauchig-sanfter Stimme und natürlich mit seinen schwebend schönen Slideguitarsolos. Wie in "Love Strange Ways" aus seiner fünften (!) LP "Water Sign", bei dem Tausende von Bic-Feuerzeugen Sympathie bekundeten! Die Feuerprobe war bestanden. Congratulations Chris!

Das spricht natürlich auch für Saga. Sie haben es nicht nötig, im Vorprogramm eine drittklassige Band zu verpulvern. Sie selbst können sich noch nur zu gut daran erinnern, wie es ist, als Anheizer einen schlechten Sound zu bekommen. Doch diese Zeiten gehören der Vergangenheit an: Heute sind sie on top und setzen selbst die Maßstäbe, an denen sie sich früher orientierten.

Beispielsweise mit einem riesigen Bühnenaufbau, der alles dagewesene in den Schatten stellt. Die Rückseite der Bühne wurde von einer gigantischen Lichterwand begrenzt. Sie besteht aus unzähligen Quadraten, die alle einzeln schaltbar sind, in jeder x-beliebigen Farbe erleuchten und - computergesteuert versteht sich - bewegte Lichtermeere als Hintergrund für die Bühnenshow lieferten. Und die hatte es in sich.

Natürlich wurden all die Hits gespielt wie "Humble Stance", "On The Loose", "Don't Be Late" oder "No Regrets" und, keine Frage, fast das gesamte Material des neuen Albums "Heads Or Tales". Daß Saga es nicht nur verstehen, als perfekte "Showmaster" ständig die Blicke auf die Bühne zu bannen, sondern auch als versierte Musiker ihre aufwendigen Rockwerke nahezu in Studioqualität erklingen zu lassen, versteht sich fast von selbst.

Michael Sadler, Leadsänger, Mittelpunkt und Schönling von Saga, gab sich diesmal nicht mehr mit dem "Schlagzeugsolo aus dem Koffer" zufrieden, um seine Instrumentalfähigkeit zu beweisen. Wenn es die dichten Arrangements der Sagawerke von Bassist Jim Crichton das Keyboardspiel verlangten, griff kurzerhand Michael zum Baß. Leider erlaubt eine total durchgecheckte Show wie die von Saga keine Improvisationen mehr, für die Gitarenas Ian Crichton sicher auch noch einige zusätzliche Überraschungen auf Lager hätte. Doch wer glaubt, daß der Saga-Gig deswegen leblos war, wird von den Konzertbesuchern bestenfalls ein verächtliches Grinsen ernten.


 

Artikel: Willi Moelck

 

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