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„Wir waren immer Freunde geblieben"

Frage: War das Keyboard immer die erste Wahl für Dich ein Instrument zu lernen?
Gilmour: Nicht unbedingt. Als ich neun Jahre alt war, lernte ich Akkordeon. Dann wollte ich an die Universität um Musik zu studieren im Fach Oper. Ich brauchte für die Aufnahme in die Musikfakultät Kenntnisse im Klavierspielen. Das lernte ich mit 17 Jahren. Ich begann also ziemlich spät mit einem Tasteninstrument.

Frage: Hattest Du irgendwelche Vorbilder?
Gilmour: Mit 16 hörte ich die LP „Close to the edge" von YES mit Rick Wakeman. Das liebte ich und es veränderte mein Leben. Auch Keith Emerson oder Eddie Jobson von der Gruppe UK sind große Einflüsse.
Frage: Es heißt die Gruppe GENTLE GIANT hat Saga in ihrer Anfangsphase sehr beeindruckt. Die englische Band wechselte bei ihren Bühnenshows bei jedem Song die Instrumente.
Gilmour: Wir waren alle riesen Gentle Giant-Fans! Sie sind die unterschätzteste Band der Welt. Sie waren zu groß, als dass es die Leute begriffen. Sie waren brilliante Musiker. Leider habe ich sie nie live auf der Bühne erlebt, aber die anderen in der Band schon.
Frage: Findest Du, dass es Progressive Rock zur Zeit sehr gut geht und er sogar immer beliebter wird?
Gilmour: Er ist immer dagewesen, obwohl er früher mehr zum Underground zählte. Er ist stark in den Musikmagazinen vertreten, aber es ist heuzutage schwierig Millionen von Alben zu verkaufen mit dieser Stilrichtung.
Frage. Gibt es Gruppen im Progressive Rock, die Dich ansprechen?
Gilmour: Nicht wirklich. Von Porcupine Tree gefällt mir ein Album: „Dead wing". Das ist sehr gut. Der Rest interessiert mich nicht so.
Frage: Ist der Schlüssel zu Saga's Erfolg die Mischung aus Hard Rock der elektrischen Gitarre, Progressive Rock von den Syntesizern/ Keyboards und melodiösem Gesang?
Gilmour: Saga wollte immer verschieden klingen. Wir hielten nichts von 18-minütigen langweiligen Songs, bloß weil sie lang sind. Die Absicht progressiv zu klingen sollte nicht den Song diktieren. Das progressive Element steckt im Song selber.
Frage: Wie fühlt es sich an, dass Michael (Sadler) zurück in der Band ist?
Gilmour: Als er wieder zur ersten Probe kam, war es, als ob er nie weggewesen wäre. Wir waren immer Freunde geblieben und hegten keine schlechten Gefühle, als er eine Auszeit genommen hatte. Es ist toll, dass er zurück ist.
Frage: Verwendet Saga übrig gebliebenes Material von vorhergehenden Sessions, wenn sie eine neue CD aufnehmen?
Gilmour: Niemals, wir beginnen immer völlig neu. Von Saga gibt es tausende Schnipsel Musik, die noch keiner gehört hat.
Frage: Vielleicht könnt ihr es in einem Box-Set veröffentlichen.
Gilmour. Man muss zuviel Arbeit investieren und bekommt nichts zurück ........(lacht).
Frage: Bist Du noch mit eurem Original-Drummer Steve Negus in Kontakt?
Gilmour: Nein, ich habe seit Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen.
Frage: Weißt Du, was mit Robbie Ray passiert ist, der beim Gilmour Negus Project (GNP) auf der Platte „Safety zone" von 1989 gesungen hat?
Gilmour: Er ging nach Thailand und überlebte den Tsunami 2004 auf der Insel Phuket. Leider ist er nicht lange danach an Alkoholismus gestorben. Sehr traurig.
Frage: Woran arbeitest Du zur Zeit neben Saga?
Ich arbeite mit dem früheren Gitarristen von Megadeth Glen Drover an einer neuen Scheibe. Sie ist mit Gesang und teilweise sehr heavy.
Wir haben 2011 schon eine CD veröffentlicht. Es war eine Mischung aus Jazz, Metall und progressiven Elementen. Sie hieß „Metalusion" .

Frage: Deine Mutter hat die ersten Platten von Saga sehr gefördert!
Gilmour: Meine Mum arbeitete in einem Kaufhaus. Sie ging öfter in die Plattenabteilung und stellte die Scheiben von Saga vorne hin, damit sie besser auffielen. Vielleicht wurden ein paar Scheiben mehr verkauft ......... (lacht).

DIE NEUE CD 20/20
Frage: Du singst auf „Another day out of sight"!
Gilmour. Ich habe den Song geschrieben und meine Stimme passte sehr dazu. Eigentlich ist auf jedem Album ein Lied von mir gesungen.
Frage: „Ellery" ist jedem Saga-Fan ein Begriff!
Gilmour: Es ist die Hauptperson Ellery Sneed vom Song „The Perfectionist" aus unserem ersten Album von 1978. Er hielt an seinem Lebensende ein großes Fest, zu dem er alle seine Freunde einlud.
Frage: „Spin it again" und „One of these days" sind sehr metall-mäßig.
Gilmour: Wir haben es nicht im Voraus geplant. Es hat sich im Studio so ergeben.
Frage: Eure Plattenfirma sagt, ihr würdet zu den Ursprüngen zurückkehren. Ich finde, ihr verwendet eher moderne Sounds und schaut vorwärts.
Gilmour: Genau! Ich würde sagen, 20/20 klingt wie die alten Saga, aber auf neuartige Weise.
Frage: „Till the well runs dry" lebt von seiner nervösen Gitarre. War es schwierig, den Song aufzunehmen?
Gilmour: Daran haben wir lange gearbeitet. Die Produktion ist üppiger ausgefallen als gewöhnlich. Mir gefällt es den Song live zu spielen, aber er ist ein bisschen schwierig, weil viele verschiedene Elemente enthalten sind.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

(Gespräch geführt von Klaus Kaschel, Burglengenfeld, VAZ, 19.Oktober 2012)

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